Bern, 26. Januar 2024
Die Interessengemeinschaft Hanf – IG Hanf – freut sich, die kürzlich gewählten Mitglieder der Subkommission „Cannabisregulierung“ zu begrüssen. Die Subkommission spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung eines Gesetzesvorschlages für eine sinnvolle und zeitgemässe Gesetzgebung im Bereich der Cannabisregulierung.
Die IG Hanf, als führende Interessenvertretung der Cannabisbranche in der Schweiz, nimmt die Ernennung der neuen Mitglieder Sahra Wyss (SP), Martina Bircher (SVP) und Vroni Thalmann-Bieri (SVP) mit Optimismus zur Kenntnis.
Quelle: Subkommissionen SGK (parlament.ch)
Die IG Hanf setzt sich weiterhin aktiv dafür ein, dass die Arbeiten an dem Gesetzesvorschlag voranschreiten können. Es besteht eine klare Dringlichkeit, Cannabis möglichst bald zu regulieren. Die folgenden Aspekte müssen als ernsthafte Gründe für eine möglichst zeitnahe Regulierung berücksichtigt werden.
- Die steigenden Gesundheitsrisiken durch verunreinigte Schwarzmarktprodukte mit toxischen synthetischen Beimischungen sind alarmierend. Auch werden zunehmend Cannabisprodukte von sehr hoher Potenz mit kommerziellen Marketingstrategien (sowohl online wie auch offline) an die Konsumenten gebracht. Nicht nur Haschisch oder Blüten sind auf dem Schwarzmarkt zu finden sondern auch neuartige hochwirksame Konzentrate, Esswaren und Vapes, die teilweise mit bis zu 90 % THC-Gehalt verkauft werden.
- Die Realisierung einer funktionierenden lokalen Industrie erfordert eine langfristige Planung und den sofortigen Schutz des Schweizer Marktes vor Importen. Denn je länger mit der Einführung einer Cannabisregulierung gewartet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass grosse Unternehmen die Kontrolle über den Markt übernehmen und die derzeitigen innovativen Akteure, die insbesondere die KMU in der Schweiz repräsentieren, verdrängt werden. Der Eintritt gewichtiger internationaler Akteure in den Schweizer Markt ist bereits Realität.
- Nur eine klare Regulierung eröffnet die Möglichkeit für Qualitätskontrollen und der Einführung von Massnahmen, die den Zugang von Jugendlichen zu Cannabis beschränken.
- Die Pilotversuche zur Cannabisregulierung, die 2023 gestartet sind, dienen dem Erkenntnisgewinn im Umgang mit Cannabis. Es ist nicht zielführend, die Ergebnisse der ersten Versuche in drei Jahren abzuwarten und die Probandinnen und Probanden der Pilotversuche wieder in den Schwarzmarkt zu übergeben. Daher ist es dringend notwendig, eine dauerhafte Nachfolgelösung auf der Grundlage der Teilergebnisse zu finden.
- Der straffreie Konsum und Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf sind längst überfällig. Entsprechend wurde vom Bundesgericht im Jahr 2023 anerkannt, dass es legal ist, geringfügige Mengen Cannabis zu besitzen und die Strafverfolgung das Cannabis nicht beschlagnahmen darf. Dieser Umstand ist keine Erleichterung für die ohne hin schon überlastete Strafverfolgung.
- Die Regulierung von Cannabis schafft nicht nur neue wirtschaftliche Perspektiven, sondern fördert auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und generiert zusätzliche Steuereinnahmen. Als neues landwirtschaftliches Produkt mit hoher Wertschöpfung kann Cannabis einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz leisten.
- Die bevorstehende Freigabe des Konsums und Eigenanbaus von Cannabis in Deutschland ab 1. April 2024 unterstreicht die Notwendigkeit einer zeitnahen Anpassung der schweizerischen Gesetzgebung zusätzlich.
Die IG Hanf ruft die Mitglieder der Subkommission „Cannabisregulierung“ dazu auf, die Chancen einer fortschrittlichen und zeitgemässen Gesetzgebung im Bereich Cannabis zu nutzen. Die Interessengemeinschaft steht bereit, ihre Expertise einzubringen und konstruktiv mit den Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten, um eine ausgewogene und zukunftsorientierte Cannabisregulierung zu gestalten.
Die IG Hanf ist zuversichtlich, dass die Schweiz durch eine zeitnahe Cannabisregulierung sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich profitieren wird. Für weitere Informationen und einen fachlichen Austausch steht die IG Hanf gerne zur Verfügung.
Pressekontakt
Über die IG Hanf
Die IG Hanf ist der Branchenverband der Schweizer Cannabisindustrie und setzt sich für eine sinnvolle Regulierung und Förderung der Hanfbranche in der Schweiz ein. Weitere Information finden Sie auf der Webseite des Verbandes.