Schweizer Hanfbranche stellt sich klar gegen den Import von THC-Cannabis aus Kanada für Pilotprojekte

Bern, 21.11.2022 – Bei der IG Hanf, dem Branchenverband der Schweizer Cannabisindustrie, stösst die Absicht des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, für die Pilotprojekte auf Cannabis aus dem Ausland zurückzugreifen, auf Unverständnis.

Der Verkauf von ausgewählten Cannabis-Produkten (Blüten und Haschisch) im Rahmen des Schweizer Pilotprojekts „Weed Care – Studie zum regulierten Cannabisverkauf in Basel“ konnte nicht wie geplant am 15. September 2022 beginnen. Grund hierfür war laut Studienleiterin Regine Steinauer vom Gesundheitsdepartement Kanton Basel-Stadt, dass in den dafür vorgesehenen Produkten eine geringfügige Menge eines für den biologischen Anbau nicht zugelassenen Pflanzenschutzmittels gefunden wurde, welches die betreffenden Pflanzen aus Bodenrückständen aufgenommen hatten.

Die Mediensprecherin des Gesundheitsdepartements BS lässt verlauten, dass nun beabsichtigt werde, Cannabis aus dem Ausland für die Pilotprojekte zu importieren.

Unverständnis in der Cannabis-Branche

Es erstaunt, dass die Verantwortlichen des Pilotprojekts Basel-Stadt offenbar lediglich einen einzigen Schweizer Produzenten beauftragt haben. In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von Produzenten, welche durchaus in der Lage wären, Cannabisprodukte unter den Vorgaben der Verordnung über die Pilotversuche (BetmPV) herzustellen. In der vorgenannten Verordnung ist z.B. festgehalten, dass Cannabisprodukte, die im Rahmen von Pilotversuchen zugänglich gemacht werden, in der Schweiz nach Bio-Richtlinien produziert werden sollten. In Ausnahmefällen können auch Schweizer Produkte aus konventionellem Anbau für die Pilotprojekte herangezogen werden. Die Notwendigkeit für die Beschaffung von Ware aus dem Ausland sieht die IG Hanf als klar nicht gegeben da die Herstellung laut Verordnung durch Produzenten in der Schweiz eindeutig abgedeckt werden kann.

Die IG Hanf ist gegen den Import von Cannabis aus dem Ausland

Der Branchenverband IG Hanf positioniert sich klar gegen die Absicht des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt bezüglich des Imports von THC-Cannabis. Es ist wichtig, dass zuerst die Schweizer Produzenten in Betracht gezogen werden, wie dies auch in der Verordnung über die Pilotversuche vorgesehen ist.

Die Schweiz hat gute Chancen sich global als Vorreiterin und relevantes Produktionsland für Qualität im Cannabisbereich zu positionieren. Es wäre deshalb kontraproduktiv, wenn die ersten Chargen von Cannabisprodukten für die Pilotversuche aus ausländischer Produktion stammen würden.

Vorstand der IG Hanf Schweiz

Tom
Author: Tom