Fast eine Milliarde für Dealer und der Staat schaut zu? Jetzt braucht’s echten Mut bei der Cannabis-Regulierung!

Fast eine Milliarde für Dealer und der Staat schaut zu? Jetzt braucht’s echten Mut bei der Cannabis-Regulierung!

Bern, 07. Juli 2025 – Illegal, gefährlich und teuer: Der Schwarzmarkt für Cannabis boomt und die Schweiz verliert jedes Jahr fest eine Milliarde Franken an Kriminelle. Jetzt kommt endlich ein Gesetzesentwurf für die Regulierung von Cannabis. Nur ein mutiger, realistischer Kurs kann den Schwarzmarkt trockenlegen und Konsumierende schützen.

Die Gesundheitskommission des Nationalrates hat am Freitag, 4. Juli 2025, den Vorentwurf und den erläuternden Bericht in Umsetzung der parlamentarischen Initiative Siegenthaler, Regulierung des Cannabismarktes für einen besseren Jugend- und Konsumentenschutz (20.473), in die Vernehmlassung verabschiedet. Die Vernehmlassung wird Ende August eröffnet. Zudem hat die Kommission die Verlängerung der Initiative um zwei Jahre beantragt, damit die Arbeiten am Gesetzt voranschreiten können.

Der Schwarzmarkt floriert und gefährdet vor allem Jugendliche

In der Schweiz konsumieren über 200’000 Menschen regelmässig Cannabis, fast alle illegal. Und während sie kiffen, klingeln bei den Dealern die Kassen: Knapp eine Milliarde Franken Umsatz macht der Schwarzmarkt jedes Jahr. Das meiste Geld fliesst in die Hände krimineller Netzwerke, der Staat bleibt aussen vor. Keine Alterskontrollen, keine Qualitätsstandards, keine Sicherheit für die Konsumierenden.

Besonders gefährdet sind Jugendliche: Online werden immer häufiger gestreckte oder überdosierte Produkte angeboten, die psychisch und körperlich massiv schaden können. Die IG Hanf Schweiz sagt klar: So kann es nicht weitergehen.

Gesetzesentwurf als Chance – wenn man sie nutzt

Mit dem neuen Gesetzesentwurf der Nationalratskommission (SGK-N) wird ein erster Schritt gemacht. Für die IG Hanf Schweiz ein wichtiger Moment. Aber auch ein heikler. Denn: Ein schöner Entwurf bringt nichts, wenn am Schluss Mut und Realitätssinn fehlen.

„Wir verlieren jedes Jahr eine Milliarde und überlassen das Geschäft komplett dem Schwarzmarkt“, sagt Elias Galantay, Präsident der IG Hanf Schweiz.

Drei Dinge, die jetzt wirklich zählen

Zentral ist aus Sicht der IG Hanf eine klare Alternative zum illegalen Markt. Wer den Schwarzmarkt austrocknen will, muss den Menschen einen legalen, einfachen und attraktiven Zugang bieten. Konkret: Fachgeschäfte mit Beratung, Alterskontrollen und transparentem Angebot. Ein unflexibler Staats-Online-Shop und staatliche und Verkaufsstellen würden am Ziel vorbeigehen, die Leute würden einfach weiter beim Dealer kaufen.

Ebenso wichtig ist der Schutz der Konsumierenden. Heute gibt es keine Kontrolle über Inhaltsstoffe. Immer häufiger tauchen auf dem Schwarzmarkt synthetische Stoffe auf, die hochgradig toxisch sind und kaum jemand einschätzen kann. Eine regulierte Abgabe mit Qualitätskontrolle schützt nicht nur Erwachsene, sondern vor allem Jugendliche und vulnerable Gruppen.

Und schliesslich geht es um viel Geld: Bis zu 450 Millionen Franken jährlich könnte der Staat mit einem legalen Cannabismarkt einnehmen. Dieses Geld muss in Prävention, Bildung und den Abbau von Gesundheits- und Justizkosten fliessen und nicht irgendwo versickern. Um dieses Ziel zu erreichen ist eine klare Strategie erforderlich, um den lokalen Markt vor negativen Einflüssen durch Billigimporte zu schützen.

Jetzt heisst es: Mut haben

„Ein guter Gesetzesentwurf ist ein Anfang“, sagt Galantay. „Aber echte Wirkung entsteht nur, wenn wir jetzt auch den Mut haben, ihn konsequent und realitätsnah umzusetzen.“

Die IG Hanf Schweiz wird den Vorschlag im Rahmen der Vernehmlassung genau prüfen und eigene Vorschläge einbringen, denn es geht nicht nur um ein Gesetz. Es geht darum, ob die Schweiz bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, oder weiter wegzuschauen, während Kriminelle Kasse machen.

Pressekontakt:

Benjamin Foro, Mitglied des Vorstands
📞 +41 76 454 69 79
✉️  benjamin.foro@ighanf.ch  
🌐   www.ighanf.ch

Über die IG Hanf Schweiz

Die IG Hanf Schweiz ist der nationale Branchenverband für Hanf- und Cannabisunternehmen. Sie setzt sich für eine gesundheitsorientierte, wirtschaftlich sinnvolle und sozial verträgliche Regulierung von Cannabis in der Schweiz ein.

Medienmitteilung der SGK-N vom 4. Juli 2025: Vorlage der Kommission zu einem Cannabisproduktegesetz bereit für die Vernehmlassung

Medienmitteilung der IG Hanf vom Februar 2025: Ein Meilenstein für die Cannabis-Regulierung in der Schweiz  – IG Hanf Schweiz