Bern, 15. Juli 2025
Obwohl 64 % der Walliserinnen und Walliser ein Pilotprojekt zu THC-haltigem Cannabis befürworten, weigern sich die kantonalen Behörden weiterhin, den Dialog aufzunehmen. Ein Forschungsprojekt, das mit dem Bundesrecht vereinbar ist, wird seit über drei Jahren blockiert.
Laut einem heute auf pomona.ch veröffentlichten Artikel stösst das Projekt des Walliser Unternehmens BergBlüten AG seit über drei Jahren auf Ablehnung seitens der kantonalen Behörden. Polizeikommandant Christian Varone und Staatsrat Stéphane Ganzer lehnen jede Diskussion über dieses Projekt ab, obwohl es den Vorgaben des Bundes entspricht. Der erste bezeichnet Cannabis als „Plage“, das bekämpft werden muss, während der zweite behauptet, „kein Interesse“ an einer solchen Studie zu haben. Ohne öffentliche Debatte, ohne Folgenabschätzung.
Ein Hindernis für Wissenschaft, Wirtschaft und Transparenz
- Das Projekt hätte ein besseres Verständnis der tatsächlichen Verwendung, der Risiken und der Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit im Kanton Wallis ermöglicht.
- Es hätte Arbeitsplätze in einem legalen, lokalen und innovativen Sektor geschaffen.
- Es hätte das Wallis und seine Interessen wieder in die nationale Debatte über eine faktenbasierte und nicht auf Vorurteilen beruhende Drogenpolitik eingebracht.
Ein beunruhigendes Signal für die Forschung und im Widerspruch zur Walliser Bevölkerung
Eine repräsentative Umfrage der HES-SO und des Instituts LINK Ende 2023 zeigt, dass fast zwei Drittel (64 %) der Walliser die Idee eines begleiteten Pilotprojekts zur Abgabe von THC-haltigem Cannabis unterstützen. Dieser Volkswille steht in starkem Kontrast zur aktuellen Blockade durch die Institutionen.
Die Botschaft der Bürgerinnen und Bürger ist klar: Sie wollen eine verantwortungsvolle Regulierung und keine Vogel-Strauss-Politik. Indem sie sich sogar weigern, einen Dialog zu eröffnen, verhindern die kantonalen Behörden nicht nur eine kontrollierte Forschung, sondern senden auch ein widersprüchliches Signal: Sie ziehen Repression der Regulierung vor, Ideologie der Wissenschaft. Das ist eine politische Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen für die Prävention, die Transparenz und das Vertrauen in die Institutionen.
Das Wallis hat einzigartiges Know-how im Anbau von Heilpflanzen und ein wirtschaftliches Gefüge, das bereit ist, sich für eine regulierte, verantwortungsvolle und lokale Hanfindustrie zu engagieren. Es ist wichtig, dass die Regulierung von Cannabis in der Schweiz nicht nur von den Städten für die Städte gemacht wird. Die unterschiedlichen kantonalen Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden, und das Wallis hat in dieser Debatte einen Platz.
«Es ist klar, dass nur eine Regulierung von Cannabis gefährliche Auswüchse eindämmen und einen wirksamen Schutz der Gesundheit der Konsumenten, insbesondere der Jugendlichen, ermöglichen kann», sagt Benjamin Foro, Vorstandsmitglied und Mediensprecher der IG Hanf. «Es ist höchste Zeit, die veraltete Verbots-Politik zu beenden und eine pragmatische Lösung zu finden.»
Pressekontakt:
Benjamin Foro, Mitglied des Vorstands
📞 +41 76 454 69 79
✉️ benjamin.foro@ighanf.ch
🌐 www.ighanf.ch
Link zum pomona-Artikel: «Eine Plage» statt Forschung: Kommandant Varone und Staatsrat Ganzer blockieren Cannabis-Studie
Link zur Studie: Cannabis_Legalisierung_Wallis_Studie_2024
Beitrag der IG Hanf zu den Erkenntnissen aus den Pilotversuchen: Regulierter Zugang senkt problematischen Konsum – IG Hanf Schweiz